Darmpflege

Darmpflege

Sich dem "Tod im Darm" durch Pflege entgegensetzen

Gesundheit und Schmerzfreiheit sind ohne einen gesunden Darm nicht möglich. Das wusste man schon vor mehreren hundert Jahren und prägte daher den Satz „Der Tod sitzt im Darm!“. Gemeint ist, dass viele Krankheiten im Darm ihren Ursprung haben. Grund genug, mehr auf seinen Darm zu achten und ihn zu pflegen. Neben gesunder Ernährung und gründlichem Kauen kann eine Darmpflege zur Gesundheit des Darms beitragen.

Anzeichen & Hinweise auf einen gestörten Darm

Hören Sie auf Ihr Inneres - Anzeichen für eine Störung im Darm. 

Typische Beschwerden sind

  • unregelmäßiger Stuhlgang
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Völlegefühl
  • Blähungen, Blähbauch
  • Schwächegefühl, Konzentrationsschwäche
  • Pilzinfektionen der Haut, wie z.B. Scheidenpilz, Fußpilz

Viele dieser Beschwerden können Zeichen einer gestörten Darmflora und damit eines Ungleichgewichtes von Darmbakterien sein. Neben einer gesunden Ernährung wird in diesem Fall häufig der Einsatz von lebensfähigen Mikroorganismen im Rahmen einer Darmpflege empfohlen. Bei Pilzerkrankungen der Haut wie z.B. Fußpilz oder Scheidenpilz lassen sich meist auch jede Menge Darmpilze nachweisen. Auch in diesem Fall kann abgesehen von der schulmedizinisch üblichen Behandlung mit Anti-Pilzmitteln (Antimykotika) eine orthomolekulare Darmpflege sinnvoll sein.

Einige wichtige Gründe für einen gestörten Darm

 

Vor allem unsere moderne Ernährungsweise mit vielen Zusatzstoffen und Fertigprodukten, aber auch Ernährung unter Zeitdruck und ohne Muße, setzt unserem Darm mächtig zu.

  • Unsere unnatürliche Ernährung mit Fastfood, Cola usw. enthält viele, nicht nur den Darm belastende Chemikalien wie Farb- und Konservierungsstoffe. So wie Konservierungsstoffe in unserer Ernährung Keime töten sollen, töten oder schwächen sie natürlich auch unsere lebenswichtigen Darmbakterien.
  • Durch genveränderte Nahrungsmittel wie Mais und Soja gelangen neue, potentiell allergisierende Eiweiße in unsere Ernährung.
  • Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit belasten individuell nicht oder schlecht verträgliche Nahrungsmittel in unserer Ernährung den Darm.
  • Durch ungesunde Ess- und Ernährungsgewohnheiten wie das Essen "nebenbei" und unter Zeitdruck sowie ungenügendes Kauen, gelangen schwer- oder unverdauliche Brocken in unseren Darm, der zugleich keine Ruhe zur gründlichen Verdauung erhält.
  • Nicht nur unsere Ernährung, auch Medikamente wie z.B. Antibiotika und Abführmittel setzen unserem Darm zu.

Ernährung und Darmsanierung für einen gesunden Darm

 

5 Tipps für eine gesunde Darmflora

Entscheidend für die Darmpflege ist zunächst einmal, dass nur Gutes hineingelangt. Das heißt für unsere Ernährung:

  • möglichst nur ökologische Frischkost
  • regional und saisonal essen
  • regelmäßig frischer Hochseefisch zur Versorgung mit essenziellen Omega-3-Fettsäuren und Jod
  • stark verarbeitete Nahrungsmittel insbesondere solche mit Zusatzstoffen (E-Stoffen) wie Fertiggerichte, Würzmischungen, Fett reduzierte Speisen, Kalorien reduzierte Getränke und H-Milch in der Ernährung meiden
  • ggf. pro- und präbiotische Lebensmittel mit auf den Speiseplan setzen

Aufwerten lässt sich eine solche gesunde Ernährung durch Nahrungsergänzungsmittel, die ebenfalls frei von Zusatzstoffen sein sollten. Zur zusätzlichen Darmpflege insbesondere nach Antibiotika, kann eine orthomolekulare Darmpflege mit lebensfähigen Mikroorganismen sinnvoll sein.

Zu beachten: Darmpflege nach Antibiotika

 

Antibiotika sind mitunter lebensrettende Medikamente, aber sie haben auch ihre Tücken. So können Antibiotika die Darmflora nachweislich über Monate bis Jahre verändern, indem sie für eine unnatürliche Auslese von Darmbakterien sorgen. Zugleich warnen immer mehr Ärzte vor Resistenzen gegen Antibiotika, die die Wirksamkeit von Antibiotika im Ernstfall zunichtemachen können. Daher sollten Antibiotika nur dort eingesetzt werden, wo keine wirksamen Alternativen zur Verfügung stehen. Wenn doch einmal ein Antibiotikum unverzichtbar erscheint, gilt es, die Nebenwirkungen zu minimieren. Um die durch die Antibiotika geschwächte Darmflora zu stärken, wird aus naturheilkundlicher Sicht häufig eine orthomolekulare Darmpflege empfohlen. Bei einer solchen Darmpflege nach Antibiotika kommen in der Regel lebensfähige Mikroorganismen zum Einsatz, welche zur Stützung einer gesunden Darmflora beitragen. Mit diesen lebensfähigen Mikroorganismen sollen krankmachende Keime verdrängt und physiologische Keime im Rahmen der Darmpflege nach Antibiotika angesiedelt werden.

Enzyme als Verdauungshelfer im Darm

Wenn regelmäßig Blähungen, Völlegefühl oder Bauchschmerzen nach Mahlzeiten auftreten, kann das auch an einer unzureichenden enzymatischen Verdauung liegen. Zu unterscheiden sind drei Hauptgruppen von Verdauungsenzymen:

  • Fette spaltende Lipasen (Lipide = Fette)
  • Eiweiß spaltendende Proteasen bzw. Peptidasen (Proteine = Eiweiße)
  • Kohlenhydrat spaltende Enzyme wie die Amylasen.

Hinzu kommen Enzyme, die als Spezialisten bei der Verdauung bestimmter Nahrungsbestandteile benötigt werden, wie z.B. die Lactase beim Abbau von Milchzucker (= Lactose).

Jedes dieser Enzyme unterstützt einen ganz spezifischen Schritt beim Aufschließen der Nahrung, der nicht ohne weiteres von anderen Enzymen übernommen werden kann.

Damit die Verdauungsenzyme, die unter anderem von den Speicheldrüsen (α-Amylase), dem Magen (Protease Pepsin) und der Bauchspeicheldrüse (u.a. verschiedene Proteasen, α-Amylase und Lipase) freigesetzt werden, ihre Aufgabe optimal verrichten können, sind sie auf bestimmte Bedingungen angewiesen. So hat jedes Enzym seinen eigenen pH-Bereich, in dem seine Aktivität am höchsten ist. Während z.B. die Enzyme des Magens im sauren Bereich aktiv sind, mögen es die Enzyme der Bauchspeicheldrüse lieber basisch.

Zu Problemen bei der enzymatischen Verdauung kann es u.a. kommen, wenn

  • Enzyme in unzureichender Menge oder Qualität vom Körper selbst gebildet werden (Bsp. Lactoseintoleranz durch Mangel an Lactase)
  • das Darmmilieu gestört ist
  • nicht genügend Galle gebildet wird, um Fette in kleine Tröpfchen zu zerlegen, die dann von den Lipasen weiter verdaut werden können.

Bei einem ausgeprägten Enzymmangel kann es sinnvoll oder sogar notwendig sein, entsprechende Lebensmittel zu meiden oder die Verdauung durch Einnahme von Enzympräparaten zu unterstützen.

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