Borretschöl

Borretschöl

Borretschöl ist wie Nachtkerzenöl besonders reich an Gamma-Linolensäure und Linolsäure. Als essenzielle mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäuren müssen beide regelmäßig in ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt werden. Die direkte Zufuhr von Gamma-Linolensäure ist insbesondere sinnvoll, wenn die körpereigene Bildung aus Linolsäure beeinträchtigt ist.

Das Kraut der Borretschpflanze enthält kleine Mengen an leberschädigenden Pyrrolizindalkaloiden, deren regelmäßiger Genuss nicht zu empfehlen ist. Unbedenklich sind dagegen Nahrungsergänzungsmittel mit Borretschöl, da dieses aus den pyrrolizidinfreien Samen durch kalte Pressung gewonnen wird.

Wofür brauchen wir Borretschöl?

Die in Borretschöl in großer Menge vorhandenen Omega-6-Fettsäuren werden vom Organismus in verschiedene Botenstoffe umgewandelt. Diese spielen u.a. eine Rolle

  • in der hormonellen Regulation bei Frau und Mann
  • in der Entzündungshemmung
  • in der Haut.


Daher kann eine ausreichende Zufuhr von Borretschöl entzündliche Vorgänge, insbesondere auch der Haut, günstig beeinflussen.

Unter bestimmten Umständen steigt der Bedarf an Gamma-Linolensäure. Entsprechend empfiehlt sich eine erhöhte Aufnahme dieser Omega-6-Fettsäure

  • während Schwangerschaft, Stillzeit
  • in Wachstumsphasen
  • bei Neigung zu Allergien
  • verschiedenen Hauterkrankungen wie z.B. Neurodermitis und Psoriasis
  • einem Defekt der Gamma-6-Desaturase.


Verfügen stillende Mütter nicht über genügend körpereigene Gamma-Linolensäure, können sie diese alternativ durch kaltgepresstes Borretschsamen-, Schwarzkümmel-, Nachtkerzen- oder Hanföl zuführen. Ist die Mutter optimal mit Gamma-Linolensäure versorgt, wird diese mit der Muttermilch an das Baby weitergegeben.
In der Orthomolekularen Medizin wird Gamma-Linolensäure aus Borretschöl auch therapeutisch eingesetzt.

Auf die Qualität des Borretschöls kommt es an

Borretschöl ist sehr hitzeempfindlich. Erhitzen kann wertvolle Inhaltsstoffe zerstören und so die Wirkung des Borretschöls beeinträchtigen. Für die Herstellung von Borretschölkapseln sollten daher möglichst naturbelassene, kalt gepresste Öle verwendet werden.

Kombination von Borretschöl mit anderen Ölen

Ungesättigte Fettsäuren und die aus ihnen gebildeten Stoffe erfüllen zum Teil entgegengesetzte Funktionen. Wichtig ist es daher, auf ein ausgewogenes Verhältnis verschiedener Fettsäuren zu achten.
Da die biologischen Belastungen der Menschen unterschiedlich sind, ist auch das Ansprechen auf verschiedene Fettsäurekombinationen individuell verschieden. Der eine benötigt eher Borretschöl, der andere wiederum Nachtkerzenöl. Im Hinblick auf ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-3-Fettsäuren zu Omega-6-Fettsäuren, sind Fischöle eine wichtige Quelle. Während Borretschöl und Nachtkerzenöl Omega-6-Fettsäuren liefern, können uns Lachsöl und Öle von Kaltwasserfischen mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren versorgen.

Literatur


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