Trockene Haut? Pflege der Haut von außen

Unsere Haut ist mit 1,5 bis 2,0 Quadratmetern Fläche unser größtes Organ. Sie schützt unseren Körper vor äußeren Einflüssen wie Kälte, Hitze oder Krankheitserregern, dämpft Stöße ab und scheidet Stoffwechselprodukte aus. Wenn wir über die Pflege von außen sprechen, benötigt die Haut grundsätzlich nicht viel: Zu viel Reinigung und viele Zusatzstoffe in Kosmetikprodukten greifen die natürliche Hautbarriere und mit ihr den Säureschutzmantel der Haut an. Achten Sie bei kosmetischer Pflege auf Produkte ohne Inhaltsstoffe[1] wie hormonaktive Substanzen oder Kontaktallergene. Besonders wichtig sind hautverträgliche Kosmetika bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Akne, Rosazea, Schuppenflechte (Psoriasis) und anderen.

Trockene Haut? Pflege der Haut von innen

Noch wichtiger als die Pflege von außen ist die Hautpflege von innen. Von der Ernährung über Bewegung und Schlafqualität macht sich der Lebensstil auch im Hautbild bemerkbar:

  • Wasser: Insbesondere trockene Haut profitiert von einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr. Stoffwechsel und Verdauung werden damit angeregt, die Hautzellen mit Flüssigkeit versorgt. Dadurch wirkt die Haut glatter und frischer.
  • Ernährung: Eine gesunde Ernährung auf Basis frischer Bio-Lebensmittel ist die Grundlage dafür, dass wir uns in unserer Haut so richtig wohlfühlen können. Obst und Gemüse spenden Flüssigkeit und versorgen unsere Haut mit wertvollen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Vollkornprodukte, hochwertige Proteine und gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren runden eine gesunde Ernährung ab und bringen Körper, Seele und Haut ins Gleichgewicht.
  • Antioxidantien: Antioxidantien sind kleine Wächter, die oxidationsfreudige Moleküle abwehren. Sie bekämpfen unerwünschte freie Radikale, die mit dem Alterungsprozess in Verbindung gebracht werden. Antioxidantien stecken vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln mit intensiver Farbe. Dazu gehören Anthocyane, die Heidelbeeren, Brombeeren und Rotkohl rot bis tiefblau färben, genauso wie das grüne Chlorophyll aus Salaten und die orange-roten Carotinoide aus Tomaten und Möhren.
  • Bewegung: Moderater Sport regt Durchblutung und Stoffwechsel an und trägt über das Schwitzen zur Reinigung der Haut bei.
  • Schlaf: Schlafmangel macht uns nicht nur im sprichwörtlichen Sinne „dünnhäutig“, denn gerade trockene Haut braucht ihren Schönheitsschlaf. Verschiedene Studien[2] belegen, dass Schlafmangel die Hautfunktion beeinträchtigt.

Spliss und stumpfe Haare? Hilfe fürs Haarfollikel

Unsere Haare bestehen im Wesentlichen aus Keratin, schützen unsere Kopfhaut vor Kälte und Sonne, können wunderschön und ein Ausdruck unserer Persönlichkeit sein. In unserer Wunschvorstellung sind sie kräftig, voll, glänzend und intakt bis in die Längen. Spliss, trockene Spitzen oder fettige Ansätze kommen in unseren Träumen nicht vor. Weil Haarfärbemittel, Sonnenstrahlen, Wind und Wetter die Haare beanspruchen, greifen wir zu Conditioner, Kuren, Haarölen und All-in-One-Wundersprays. Diese Produkte sollen die Haare pflegen oder Spliss reparieren. Oft enthalten sie jedoch Stoffe, die der Kopfhaut und der Umwelt nicht zuträglich sind.

Dabei ist nur ein Teil der Haare überhaupt sichtbar. Der andere Teil, die Wurzel mit Follikel und Papille, verbirgt sich in der Haut. Hier entstehen neue Haarzellen und es wird die Grundlage für die Nährstoffversorgung der Haare angelegt. Ist die Haarsubstanz gut mit Nährstoffen versorgt, stärkt das die Haare nachhaltig und macht sie widerstandsfähig.

Brüchige Nägel? Nährstoffe und Pflege

Manche mögen sie kurz und schlicht, andere bevorzugen sie lang und bunt verziert – in jedem Fall freuen wir uns über feste, gesunde Nägel. Brüchige Nägel oder gar splitternde Nägel sind nicht nur unansehnlich, sondern auch hinderlich für ihre Funktion: den Schutz des Nagelbetts vor Verletzungen sowie das Greifen von Gegenständen.

Wie Haare bestehen auch Nägel hauptsächlich aus Keratin. Im Nagelbett entsteht konstant neues Nagelgewebe, das bis zu 1 mm pro Woche wächst. Eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen über eine gesunde, ausgewogene Ernährung unterstützt die Bildung kräftiger Nägel. Brüchige Nägel oder andere Nagelschädigungen können auf einen Nährstoffmangel, aber auch auf mechanische Belastungen zurückgehen. Die regelmäßige Pflege der Nägel und ein behutsames Kürzen unterstützen ihre Struktur.

Mineralstoffe und Vitamine für Haut, Haare und Nägel

Vitamin A, Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin) und Biotin tragen genauso zur Erhaltung normaler Haut bei wie die Spurenelemente Jod und Zink. Vitamin C trägt zur Kollagenbildung der Haut bei. Auch Antioxidantien pflegen unsere Haut, indem sie freie Radikale neutralisieren. Zink, Mangan, Riboflavin, Vitamin E und Selen tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

Für Haare und Nägel ist das „Schönheitsvitamin“ Biotin ein besonders wichtiger Nährstoff. Das wasserlösliche Vitamin ist an der Herstellung von Keratin beteiligt, dem Hauptbestandteil von Haaren und Nägeln. Biotin steckt in vielen Lebensmitteln wie Leber, Nüssen, Milch- und Vollkornprodukten. Die Spurenelemente Selen und Zink sind wichtig für Entwicklung und Erhaltung normaler Haare und Nägel. Viel Selen steckt in Fleisch, Fisch, Steinpilzen, Hirse und Hülsenfrüchten. Gute Lieferanten von Zink sind Austern, Rindfleisch, Käse, Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse.

Unser Tipp: Einige pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und Nüsse enthalten zugleich Phytat (Phytinsäure). Phytat behindert die Aufnahme und Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen wie Zink und Selen. Es ist sinnvoll, das über eine Nahrungsergänzung auszugleichen.

Haut und Haare in den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind eine Zeit der Umstellung – hormonell, körperlich, emotional. Sie beginnen häufig schon lange vor der letzten Regelblutung, der Menopause. Die Wechseljahre sind eine Phase, in der bei Frauen die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron abnimmt. Auch bei Männern lässt die Hormonproduktion nach. Sinkt der Spiegel der Geschlechtshormone, steigt die Wahrscheinlichkeit für klassische Beschwerden der Wechseljahre. Dazu gehören Hitzewallungen, Schlafstörungen – und auch trockene Schleimhäute beziehungsweise insgesamt trockene Haut und Haarausfall. Zudem verschiebt sich das hormonelle Gleichgewicht, und Androgene, also vorwiegend männliche Sexualhormone, kommen stärker zum Tragen. Das kann einerseits zur Zunahme der Körperbehaarung führen, andererseits zum Haarausfall beim Kopfhaar.

Die Liste der potenziellen Hautprobleme infolge der Wechseljahre ist lang, und jeder Mensch reagiert individuell. Die Oberhaut verdünnt sich, es wird weniger Hyaluronsäure gebildet, und auch der Kollagengehalt sinkt. Die Fähigkeit zur Speicherung von Feuchtigkeit im Bindegewebe geht mitsamt dem Wassergehalt der Haut zurück – sie verliert an Spannkraft. Falten werden sichtbarer. Da auch die Durchblutung nachlässt, wird die Haut insgesamt schlechter mit Nährstoffen versorgt – eine nährstoffreiche Ernährung ist jetzt also wichtiger als je zuvor. Hier kann eine Nahrungsergänzung mit Reinpräparaten sinnvoll sein. Außerdem sollte man die Haut mit pH-neutralen, parfümfreien Feuchtigkeitscremes verwöhnen.

Anti Aging für Haut, Haare und Nägel

Schöne Haut, kräftige Haare und gesunde Nägel auch nach den Wechseljahren und im fortgeschrittenen Alter? Eines ist klar: Wir können nicht verhindern, dass wir älter werden. Aber wir wissen heute eine Menge darüber, wie wir unser biologisches Altern im Sinne von Anti Aging verzögern können. Mit der richtigen Lebensweise schaffen wir die Voraussetzungen, uns auch mit fortschreitenden Jahren attraktiv und vor allem richtig wohl zu fühlen.

Anti Aging – 10 Tipps für eine gesunde Lebensweise

  1. Ernähren Sie sich gesund auf Basis frischer Bio-Lebensmittel.
  2. Gönnen Sie sich ausreichend erholsamen Schlaf.
  3. Verzichten Sie auf Nikotin.
  4. Trinken Sie Alkohol nur in genussvollen Maßen.
  5. Entwickeln Sie innere Resilienz und befreien Sie sich von Stress.
  6. Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein.
  7. Versuchen Sie Ihr Gewicht im Normalbereich zu halten.
  8. Füttern Sie Ihr Gehirn und fordern Sie es heraus.
  9. Achten Sie darauf, sich UV-Strahlen nur in einem gesunden Maß auszusetzen.
  10. Setzen Sie sich so wenig Umweltbelastungen wie möglich aus.

Ernährungstipps für Anti Aging

  • Kochen Sie mit frischen Bio-Lebensmitteln.
  • Ernähren Sie sich abwechslungsreich.
  • Essen Sie viel Gemüse, Obst, Salate und Hülsenfrüchte.
  • Achten Sie auf die Qualität Ihrer Lebensmittel.
  • Bevorzugen Sie regionale und saisonale Lebensmittel.
  • Reduzieren Sie Fast Food, Zucker, Zusatzstoffe und Transfette.
  • Bauen Sie basische Lebensmittel in Ihren Speiseplan ein.
  • Je nach persönlicher Lebenssituation und insbesondere für Menschen, die vegan leben oder bestimmte Medikamente einnehmen, können hochwertige Nahrungsergänzungen sinnvoll sein.

Anti Aging oder Pro Aging?

Unter dem Begriff Anti Aging verstehen wir Maßnahmen, die den biologischen Alterungsprozess verzögern sollen. Der Begriff Pro Aging verändert unseren Blickwinkel: Wir nehmen eine andere Haltung ein, und Merkmale wie Gelassenheit, Zufriedenheit und innere Stärke rücken in den Fokus. Mit dieser Haltung und einer Lebensweise, die unsere Gesundheit unterstützt, haben wir die besten Voraussetzungen, uns wohlzufühlen.

[1] Apps wie CodeCheck oder Yuka geben Auskunft über die Inhaltsstoffe gängiger Handelsprodukte.
[2] https://ki.se/en/cns/john-axelssons-research-group

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