22.04.24

Allergie & Prüfungsangst – Erfahrungen von Wiebke Ivens

Beim diesjährigen Weltgesundheitstag steht das Recht auf Gesundheit im Fokus, das auch mir sehr am Herzen liegt. Um in Gesundheit leben zu können, brauchen wir sauberes Trinkwasser, saubere Luft, saubere Ernährung und gesundes Wohnen – Themen, die mich von Kind auf begleitet haben. 

Wie wichtig all das ist, habe ich selbst allerdings erst während meiner Tätigkeit bei hypo-A wirklich verstanden. Natürlich bin ich mit diesem Basis-Wissen aufgewachsen, aber ehrlicherweise wollen Kinder auch mal naschen, sich in der Stadt ein belegtes Brötchen, ein Eis oder eine Cola kaufen. Heutzutage nicht unbedingt, weil es besonders lecker ist, sondern einfach, weil alle das tun und gemeinsames Essen und Trinken verbindet. 

Bei meinen Brüdern und mir war das noch etwas anders. Vor 30 Jahren haben Bio-Lebensmittel nicht alle so gut geschmeckt. Es gab wenig Auswahl, z.B. keine Weißmehlbrötchen, eher gesund als lecker schmeckenden Aufschnitt und keine leckeren Süßigkeiten. Damals war der Konsum von Bio-Lebensmitteln eine Lebenseinstellung und kein wirklicher Genuss. Das ist heute glücklicherweise anders.

Leben mit Heuschnupfen & Prüfungsangst

Bis nach meinem Studium habe ich mich hauptsächlich biologisch ernährt, aber eben bei weitem nicht vollständig. Wir hatten zwar zwei wirklich gute Bioläden in Göttingen, in denen ich auch eingekauft habe, aber ich war natürlich auch mit Freunden essen, wir haben gemeinsam gekocht, waren in der Mensa … Wenn wir in der Bibliothek gelernt haben, lag meist „Nervennahrung“ in Form von Gummibärchen oder Ähnlichem auf den Tischen und in den Lernpausen sind wir zur Tankstelle gegangen und haben uns ein Eis gekauft. Alles kein Bio und aus heutiger Sicht eher Nervengift. Jedenfalls für mich, denn ich habe in dieser Zeit eine Prüfungsangst entwickelt, bei der keiner so genau einordnen konnte, wo sie herkam. 

Damals wurde auch mein Heuschnupfen immer schlimmer. Meine Augen und Ohren juckten und ich musste teilweise im Sekundentakt niesen. Das war für mich nicht nur unglaublich anstrengend, sondern auch zermürbend.

Besser wurde es recht schnell nach dem Studium bei meiner Arbeit auf einem Biohof – mit gutem Bio-Essen, viel Bewegung an der frischen Luft und täglichem Kontakt zu Rindern, Hühnern und Schafen. Die Tiere wurden ganzjährig draußen auf Naturschutzflächen gehalten – für Robustrassen wie Hochlandrinder und das Coburger Fuchsschaf kein Problem. Für Allergiker klingt das nicht sehr paradiesisch. Ich habe aber sehr schnell gemerkt, dass die viele Bewegung und auch körperliche Anstrengung an der frischen Luft mir unglaublich gut taten und dass mein Körper mir kleine Sünden viel besser verzieh als noch während des Studiums. Denn natürlich gab es auch hier noch den Kuchen vom konventionellen Bäcker aus dem Nachbardorf und der Schwager meines Chefs hatte oft Süßigkeiten für die Mannschaft im Auto …

Mit hypo-A kam der Wandel


Seit ich bei hypo-A arbeite, ernähre ich mich rein biologisch, nehme regelmäßig Nahrungsergänzungen und bin viel mit meinem Hund in der Natur unterwegs. Hier beobachte ich das umgekehrte Phänomen: Mein Körper verzeiht mir das viele Vor-dem-Rechner-Sitzen nur, wenn ich mich besonders sauber ernähre und viel Wasser (mind. 2 Liter/Tag) trinke. Ich kann mir Zusatzstoffe tatsächlich nicht erlauben, da erhalte ich direkt die Quittung. Meine Erkenntnis aus den letzten 20 Jahren: Wenn ich mich viel an der frischen Luft bewege (also locker 8 Stunden am Tag) hat mein Körper die Fähigkeit, mit kleinen Sünden wie dem Kuchen vom Bäcker oder einem Schokoriegel umzugehen. Wenn ich viel am Rechner sitze und mich wenig bewege (1–2 Stunden/Tag), verlangt mein Körper nach sehr sauberem Essen und viel Wasser. 

Vorsicht gilt im Übrigen mittlerweile leider auch bei Bio-Lebensmitteln, denn auch hier wird immer mehr industriell verarbeitet und die Tricks der Lebensmittelindustrie halten leider auch hier Einzug. Das ist für uns Allergiker eine schlechte Nachricht. Umso wichtiger ist es für uns, die Signale unseres Körpers zu kennen.

Vorsicht Zusatzstoffe


Noch ein Hinweis zum Thema Zusatzstoffe: Einzelne Lebensmittelfarbstoffe stehen in Verdacht, Pseudoallergien auslösen und bei Kindern ADHS begünstigen zu können. (1, 2) Das ist im Nachhinein meine Erklärung für meine Prüfungsangst, denn ich habe in der Zwischenzeit mehrfach festgestellt, dass bei mir nach dem Konsum von Gummibärchen Ängste entstehen, leider gilt das auch für einzelne Sorten mit dem EU-Biosiegel. Welche Stoffe genau diese körperliche Reaktion bei mir auslösen, kann ich leider nicht sagen, ich weiß auch niemanden, der das untersuchen könnte. 

Es hat Jahre gedauert, bis ich den Zusammenhang erkannt habe. Für mich ist das ein Hinweis darauf, dass sich bestimmte Inhaltsstoffe wie Farbstoffe oder Aromastoffe auf unsere Hirnfunktion auswirken können und so, wie jeder Körper anders ist, können auch die Auswirkungen von Zusatzstoffen von Person zu Person variieren. 

Aus Erfahrungen lernen


Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es sich hierbei nicht um Studienergebnisse handelt, sondern die Gedanken rein auf meinen persönlichen Erfahrungen beruhen. Allerdings habe ich durch viele Gespräche, nicht zuletzt auch mit unseren Kundinnen und Kunden – sei es Fachkunden oder Endkunden – gelernt, dass das Teilen der eigenen Geschichte anderen dabei helfen kann, ihre Herausforderungen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Auf diese Weise gelingt es uns eher, unser persönliches Gesundheits-Puzzle zusammenzufügen. Auch ich habe schon oft von Erfahrungen anderer profitieren können. Davon möchte ich einen Teil weitergeben, daher teile ich meine Erfahrung an dieser Stelle.

Den Heuschnupfen annehmen


Mit diesen Erkenntnissen und meiner darauf abgestimmten Lebensweise fühle ich mich inzwischen sehr gut aufgestellt – und auch mein Heuschnupfen ist spürbar besser geworden. Ich fühle mich übrigens auch nicht eingeschränkt, was viele vermuten. Wenn man seinen Körper kennt, kann man nach Lösungen suchen und davon gibt es so unwahrscheinlich viele, die auch neugierig auf mehr machen! Man sollte offen und flexibel sein. Als Last empfinde ich meine Allergien und Unverträglichkeiten schon lange nicht mehr.

Wertvolle Helfer in der Pollenzeit


In der Hochphase meines Heuschnupfens nehme ich gern die Allergin-Tropfen von Klosterfrau. Auch wenn sie aufgrund ihres Alkoholgehaltes etwas brennen, sind sie für mich die deutlich bessere Wahl als Tabletten, da sie weder Magnesiumstearat noch Milchzucker enthalten. Auch bei der Ernährung versuche ich meinen Körper in dieser Zeit zu entlasten, indem ich einen Bogen um Lebensmittel mache, auf die ich manchmal empfindlich reagiere.

Nach wie vor braucht mein Körper in der Heuschnupfenzeit besondere Unterstützung. Während mein Vater Peter-Hansen Volkmann meist zu Acerola Zink* rät, habe ich die Erfahrung gemacht, dass mir in dieser sensiblen Phase 3-Symbiose plusVitamin B-Komplex plus und Lachsöl mit Omega-3-Fettsäuren besonders gut tun. Da reagiert jeder Körper etwas anders.

Persönliches Fazit


Gleich ob ich zu wenig stilles Wasser trinke oder nicht gut auf meine Ernährung achte: Mein Körper gibt mir sehr schnell Rückmeldung, wenn ich nicht in seinem Sinne handle. Heute sehe ich das als Chance. Mein Körper hat mich gelehrt, wie wichtig sauberes Trinkwasser, frische Bio-Kost, reine Luft und ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung sind. Ich kann daher heute mein Ernährungsverhalten bewusst steuern. Und dadurch, dass mein Körper so sensibel reagiert, kann ich Menschen, die ähnliche Probleme haben und nach einer ehrlichen Lösung suchen, beratend zur Seite stehen.

Alles Gute auf Ihrem eigenen Weg zur Gesundheit wünscht Ihnen Ihre Wiebke Ivens

PS: Zum Weltgesundheitstag möchte ich gerne abschließend noch darauf aufmerksam machen, dass wir in Deutschland das große Glück haben, uns für gesunde Lebensmittel, sauberes Trinkwasser und frische Waldluft aktiv entscheiden zu dürfen. Das trifft jedenfalls auf einen Großteil unserer Bevölkerung zu. Das ist ein unheimliches Privileg, welches wir viel zu oft nicht wahrnehmen, welches wir aber bewusst und dankbar nutzen sollten, denn sehr vielen Menschen auf dieser Welt ist das nicht vergönnt!