Nächtliche Schweißausbrüche und Hitzewallungen
Wärme ist wunderbar – subjektiv empfundene Hitze kann hingegen lästig sein. Was genau zu den plötzlich auftretenden Hitzewallungen während der Wechseljahre führt, ist nicht hinlänglich geklärt. Ein Aspekt ist vermutlich eine hormonell ausgelöste, zeitweise Mehrdurchblutung und Erweiterung der kleinen Blutgefäße sowie eine momentane Steigerung des Blutdrucks. Dies kann zu Rötungen, Veränderungen der Hauttemperatur und des Temperaturempfindens führen. Wer Hitzewallungen entgegenwirken möchte, sollte das zum Beispiel durch Phytotherapeutika oder gegebenenfalls durch einen Hormonersatz (HET) mit bioidentischen Hormonpräparaten tun. Sie sind nahezu gleich mit den körpereigenen Hormonen und somit schonender für den Körper.
Die Einflüsse der Schilddrüse auf den Hormonhaushalt
In Bezug auf die Frauengesundheit spielen Geschlechtshormone eine zentrale Rolle. Die Aktivität der Hormondrüsen, die diese produzieren, wird unter anderem von der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) und der Schilddrüse gesteuert. Bleibt zum Beispiel die Regelblutung ohne bekannte Ursache aus (Amenorrhoe), kann eine Unterfunktion der Schilddrüse dahinterstecken. Möglich ist auch, dass die Hypophyse zu wenig Hormone produziert. Beides kann Zyklusstörungen, eine verminderte Libido, starke Blutungen und sogar Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Für eine Schilddrüsenunterfunktion kommen verschiedene Ursachen infrage: Sie kann angeboren sein oder durch eine Entzündung oder einen Kropf hervorgerufen werden, dem wiederum ein Jodmangel zugrunde liegen kann. Auch ein autoimmunes Geschehen im Rahmen einer Silent Inflammation (unbemerkte Entzündung im Körper) kann zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führen, der Hashimoto-Thyreoiditis. Nicht jede dieser Störungen können wir selbst regulieren, doch in jedem Fall trägt eine gute Nährstoffversorgung zur besseren Selbstregulation unseres Organismus bei.
Frauengesundheit braucht Selbstfürsorge
Der weibliche Körper ist in der Tat etwas ganz Besonderes: Hormonelle Regelkreise sind wie sehr feine Uhrwerke, in denen jede Bewegung eines der winzigen Zahnräder sich auch auf alle anderen auswirkt. Jeder Tag ist anders und jeden Tag fühlen wir uns unterschiedlich – körperlich wie mental. Bei Frauen sind die hormonellen Schwankungen drastischer als bei Männern. Insbesondere am Ende des Zyklus leiden viele Frauen an geschwollenen, zum Teil schmerzhaft spannenden Brüsten, Heißhunger, Gereiztheit oder depressiver Stimmung, Kopf- oder Rückenschmerzen. Mitunter lösen die hormonellen Veränderungen in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme sogar Migräne aus.
Um die hormonelle Achterbahnfahrt des Lebens fröhlich und vital zu bewältigen, helfen beispielsweise biologische Frischkost, Bewegung insbesondere an der frischen Luft und eine tägliche Trinkmenge von mindestens 2 Litern Wasser, am besten aus einer Glasflasche. Auch bestimmte Mikronährstoffe und Pflanzenextrakte können unterstützen. So tragen B-Vitamine zu einer normalen Funktion von Nerven und Psyche bei, Magnesium spielt eine wichtige Rolle für die Entspannungsfähigkeit der Muskulatur. Eine ballaststoffreiche, ausgewogene Ernährung kann zu einem stabilen Blutzucker sowie Mikrobiom in Darm und Scheide beitragen. In jedem Fall tun Frauen gut daran, liebevoll mit ihrem wechselnden Empfinden umzugehen und sich mit Achtsamkeit und Selbstfürsorge zu behandeln.